Grundlagen der Cremeherstellung

  
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Damit die Herstellung von Salben und Cremes leicht gelingt, finden Sie hier einige grundlegende Informationen für die Salbenküche.

Salbe oder Creme

Eine Salbe ist in der eigentlichen Definition eine streichfähige Zubereitung, die ausschließlich aus Fetten und fettlöslichen Substanzen besteht. Im Volksmund werden auch fettreiche Cremes als Salben bezeichnet, das ist in diesem Text aber nicht der Fall.

Eine Creme enthält außer fetten und fettlöslichen Zutaten auch wässrige Zutaten. Damit sich Fett und Wasser verbinden, braucht man einen Emulgator. Solch ein Emulgator kann auch natürlicher Herkunft sein, z.B. Lanolin (Wollwachs).

Mengen

Mit den Mengen sollte man bei der Cremezubereitung sehr genau sein. Man muss die Zutaten nicht auf die Goldwaage legen, aber sie sollten in etwa aufs Gramm genau abgewogen werden.

Für den Anfang empfehle ich folgende Geräte zum Messen der Mengen:

·         Messlöffel (2 ml ~ 2 gr)

·         Messbecher ca. 20 ml

·         Messbecher ca. 100 ml

·         Diabetiker-Waage (wenn möglich)

Kochvorgang

Man kann die Salbenbestandteile in sauberen Marmeladengläsern erhitzen, die in einer wassergefüllten Pfanne erhitzt werden. Hitzefeste Spezialgläser sind natürlich schicker, aber wenn sie sauber sind, sind Marmeladengläser durchaus brauchbar.

Sauberkeit

In der Salbenküche ist das Wichtigste, dass man so sauber wie möglich arbeitet.

Die Arbeitsfläche muss sauber sein und alle Geräte möglichst heiß abgewaschen werden; Spülmittelreste und Dreck müssen unbedingt abgewaschen werden, sonst werden die Salben schnell schimmelig.

Werkzeuge

Schon mit einfachen Mitteln aus dem Haushalt kann man Cremes und Salben zubereiten.

Natürlich kann man sich auch schickes Werkzeug speziell für diesen Zweck anschaffen, das hat dann auch gewisse Vorteile, aber ist nicht unbedingt in vollem Maße nötig. Vor allem, wenn man das Geheimnis der Salbenküche erstmal unverbindlich antesten will, ist es ganz hilfreich, wenn man nicht erst hunderte von Euro in die Ausstattung stecken muss.

Grundausstattung für Sparsame:

·         3 saubere Marmeladen-Gläser

·         1 Pfanne

·         1 sauberen Esslöffel

·         Briefwaage

·         1 Messbecher, 100 ml

·         Gefäße für die Salben (in Apotheken erhältlich)

Material

Das Material für die Salbenküche ist mannigfaltig. Es gibt einige Grundsubstanzen, die regelmäßig verwendet werden, aber auch etliche selten benutzten Spezialstoffe.

Für die Schwedenkräuter-Cremes und Salben werden nur einfache Grundzutaten verwendet, um die Rezepte möglichst unkompliziert zu halten.

Pflanzenöle

Pflanzenöle können fast alle empfohlen werden.

·         Besonders edel sind Mandelöl und Jojobaöl.

·         Olivenöl hat eine große Heilkraft.

·         Sonnenblumenöl und Rapsöl sind preiswert und leicht.

·         Andere Pflanzenöle sind auch geeignet.

Konsistenzgeber

Konsistenzgeber sind all die Stoffe, die die Mischung aus Öl und Wasser, bzw. Öl alleine eine schmierbare Creme bzw. Salbe machen. Sie machen die Gesamtmischung dicker.

Die unterschiedlichen Konsistenzgeber wirken und verhalten sich unterschiedlich. In einer Salbe oder Creme können mehrere Konsistenzgeber gemischt werden.

·         Bienenwachs hat eine gute Schutzwirkung, bleibt als Film schützend stehen und härtet recht stark.

·         Sheabutter ist besonders hautfreundlich, macht die Creme sahnig und härtet nur wenig. (siehe: Anwendung und Wirkung der Sheabutter)

Emulgatoren

Emulgatoren sind das Geheimnis, die den Unterschied zwischen Salbe und Creme ausmachen. Sie sind in der Lage Fett- und Wassermoleküle zu verbinden.

Dadurch entsteht eine sogenannte Emulsion, also eine Verbindung von Fetten und Wasser. Milch ist übrigens auch eine Emulsion.

Lanolin anhydrid

Lanolin (=Wollwachs) ohne Wasser (=anhydrid) ist ein natürlicher Emulgator.

Daraus kann man eine fettreiche Creme herstellen.

Lanolin hat zudem eine ausgeprägte pflegende Wirkung, es stellt also gleichsam einen Wirkstoff dar.

Manche Menschen reagieren allergisch auf Lanolin, aber die meisten vertragen es sehr gut.

Wollwachsalkohole

Wollwachsalkohole sind der Bestandteil des Lanolins, der als Emulgator wirkt. Dieser Bestandteil wird auch das "Unverseifbare" genannt.

Die lanolintypischen zähen und klebrigen Komponenten fehlen bei den Wollwachsalkoholen.

Wollwachsalkohole haben übrigens nichts mit Trinkalkohol zu tun, sie gehören nur chemisch gesehen in die gleiche Substanzengruppe.

Die Wollwachsalkohole als Emulgator ergeben Cremes, die denen mit Lanolin als Emulgator ähneln, sie sind jedoch leichter, lockerer und weniger zäh.

Die Wollwachsalkohole sind als wachsartige, kleine Pastillen im Handel. In Apotheken muss man manchmal genau erklären was man will, weil die Mitarbeiter dort eine vaselinehaltige, salbenartige Mischsubstanz für Wollwachsalkohole halten.

Tegomuls

Tegomuls ist ein Emulgator, mit dem man wasserreiche Cremes herstellen kann. Es ist ein weißes Pulver und entstammt der Lebensmittelherstellung, wo es für lockere Kuchen und Eiscremes verwendet wird.

Die mit Tegomuls zubereiteten Cremes werden leichte Öl-in-Wasser-Cremes, die sich als Gesichtscremes eignen.

Schwedenkräuter-Tinktur

Für eine Creme braucht man eine Wasserphase.

In die Wasserphase kann man Schwedenkräuter einfügen, um der Creme eine Wirkung zu geben.

Bei einigen der Cremerezepte stellt die Schwedenkräutertinktur die gesamte Wasserphase dar, bei anderen werden die Schwedenkräuter mit Wasser vermischt.

Haltbarkeit

Selbst gerührte Cremes sind normalerweise weniger haltbar als gekaufte Cremes, weil man einerseits keine sterile Umgebung zur Herstellung hat und meistens keine starken Konservierungsmittel verwendet.

Als Faustregel kann man sich merken, dass Cremes mit hohem Wasseranteil schneller schlecht werden (z.B. verschimmeln) als Cremes mit wenig Wasseranteil.

Tinkturen (wie die Schwedenkräuter) oder ätherische Öle können die Haltbarkeit verlängern. auch kühle Lagerung fördert die Haltbarkeit.

Die vorgestellten Rezepte sind unterschiedlich haltbar, weil sie verschiedene Wassermengen und Schwedenkräuter-Gehalt haben.

Die Schwedenkräuter-Heilcremes mit hohem Schwedenkräuter-Anteil und die Salben können im günstigen Fall Jahre halten.

Die Schwedenkräuter-Gesichtscreme und die Creme mit geringem Schwedenkräuter-Anteil kann aber schon nach wenigen Wochen oder früher schlecht werden.

Sobald man Schimmel sehen kann oder die Creme merkwürdig riecht oder sich die Konsistenz deutlich verändert, sollte man sie nicht mehr verwenden.

Solange Aussehen, Geruch und Konsistenz gut sind, kann man die Cremes und Salben weiter benutzen.

Bezugsquellen

Zutaten für einfache Salben bekommt man in Lebensmittelläden und in Apotheken.

Bienenwachs, wasserfreies Wollwachs und die anderen Zutaten kann man in Läden wie Spinnrad kaufen. Auch in Apotheken kann man sich die Zutaten bestellen.


 


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